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Mirko "Reiti"

24.07.1976 - 15.08.2007

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The 4 Sivits: Hardcore im Osten

Deutsche Hardcore Bands machen mehr und mehr mobil. Auch im Osten von Deutschland. Zwischen all den rechten Bands und vielen sozialen Problemen fristen sie ihr Dasein. Doch mehr und mehr Bands machen auf sich aufmerksam. So auch The 4 Sivits. Über die Situation im Osten, Übergriffe von Faschos und die "Good Night White Pride" Kampagne sprach ich mit der Band!
Stellt euch doch mal ein wenig vor und erzählt mal einiges zu eurer Bandgeschichte.
THE 4 SIVITS gibt es seit April 1997 und ist aus der „Asche“ der Bands OX EYE und SUPERSTAR! SUCKS hervorgegangen. Vom Gründungs-Line-up sind zum heutigen Zeitpunkt nur noch 2 Bandmitglieder aktiv, der Sänger „Zippel“ und der Basser „Reiti“. Der erste Drummer verließ nach dem ersten Jahr die Band und „Matze“ der Gitarrist schmiss erst vor ein paar Wochen das Handtuch. Als Drummer ist damals nahtlos Rico eingesprungen, der von der Band HOLY PIGS kam. Vorübergehend spielt bei uns Maik von der Band ELOQUENT Gitarre und wir werden sehen, ob er das mit zwei Bands gebacken bekommt.
Wie ist euer Album, welches ja nun wohl bald veröffentlicht wird entstanden?
Wir hatten Ende 2001!! 10 neue Songs fertig mit denen wir ins Studio gehen konnten. Im EASTCORE-Studio ( http://www.eastcore.de ) haben wir dann in 4 Tagen die Songs eingespielt. Bei unseren letzten 3 Veröffentlichungen waren wir im Nachhinein immer mit dem Sound nicht mehr so zufrieden. Sie waren jedesmal in verschiedenen Studios aufgenommen und es fehlte immer der Druck. Deshalb wollten wir es diesmal wirklich von jemanden mixen und mastern lassen, der selbst Hardcore hört und so was auch nicht zum ersten Mal macht bzw. wo wir dessen „Ergebnisse“ auch schon kannten. Wir sind dabei auch fündig geworden, jedoch nach fast einem halben Jahr Bitten und ständigen Terminverschiebungen kam wieder eine Absage. Daraufhin haben wir noch einmal im EASTCORE-Studio nachgefragt. Denis, der unsere Sachen auch schon aufgenommen hatte, erklärte sich dann bereit die Aufnahmen zu Mixen und zu Mastern. Wir haben uns dafür dann noch einmal anderthalb Monate Zeit genommen und daran rumgefeilt bis das Ergebnis vorlag, was du ja auch schon kennst. Anfang Februar wird das Album definitiv erscheinen. Als 10“-Vinyl bei MARKER RECORDS ( http://www.markerrecords.de ) und erst mal auch als CD bei TAZ DEVIL RECORDS ( http://www.tazdevilrecords )
Wie seid ihr zum Hardcore gekommen?
Die Wege zum Hardcore waren für die verschiedenen Bandmitglieder total unterschiedlich, was schon daran lag, das wir aus verschiedenen Regionen kommen und unterschiedlichen Alters sind. Maik z.B. ist mit Anfang 20 der Jüngste und kommt aus dem Punkrock. Zippel und Reiti haben als Stifte mal mit Hip Hop angefangen und sind durch die Ausbildung 92/93 mit Älteren zusammengekommen, die schon seit der Wende Metal und Punk gehört hatten. Tapes wurden getauscht und man hat die ersten Shows besucht, meist NYHC-Bands, die ganze Bandbreite wurde dann nach und nach „erschlossen“. Matze unser ehemaliger Gitarrist kam mehr so aus dem Crustpunk-Umfeld. Rico ist das Alte Eisen in der Band. Jetzt 33, hat er aus dem Metal und Punk kommend, so mit 17 die ersten HC-Sachen gehört. Damals nicht so einfach, Hörbares kam nur zu horrenden Preisen über Ungarn auf den Plattenteller oder man hatte gute und vor allem willige Westverwandtschaft. Ende der 80er fingen dann auch die ersten Metal und Punkbands an HC-Bands zu covern bzw. eigenes Zeug in die Richtung zu spielen. Nach der Wende war man dann Stammgast auf Konzerten in Leipzig, das man durchaus als die Wiege des ostdeutschen Hardcores bezeichnen kann.
Erzählt mal etwas zur „good night, white pride“ - Kampagne!
O.K wir versuchen es kurz zu machen. Ende der Neunziger kam es in Ostdeutschland vermehrt zu Tendenzen, das zuerst nur auf größeren HC-Shows, Faschos gesichtet wurden. Sie traten zuerst noch anonym, später dann dreist in „Uniform“ beispielsweise mit „Reichskriegsflaggen“- oder „Screwdriver“-Shirt auf.
In diversen Läden wurde von Anfang an konsequent darauf reagiert, in anderen Läden machten sich die Idioten immer mehr breit, dass sie mitunter schon den grössten Teil des Publikums stellten.
Daraufhin gab es mehrere Treffen von Veranstaltern aus Sachsen und Brandenburg, wo die Idee „Good Night – White Pride“ geboren wurde. Kurz gesagt sollte sie an Veranstalter, Clubs und Publikum appellieren der Tendenz entgegenzutreten und das Pack aus den Sälen zu schmeißen. D.h. im Klartext aktiv zu werden und nicht zu denken, wer als Supporter der Kampagne auftritt oder das Logo auf den Flyer packt ist fein raus und hat alles getan. Nein, wer es unterstützt muss auch etwas tun!
Wer noch mehr darüber wissen möchte kann sich auf http://www.good-night.de.lv darüber informieren.
Wie sieht es so mit der Hardcoreszene im Osten aus?
Anfang bis Mitte der Neunziger Jahre gab es einen regelrechten Boom an Konzerten und Clubs. Das ist nun heute nicht mehr so, aber es gibt viele Clubs die sich etabliert haben und in letzter Zeit kommen auch wieder neue hinzu. Es gibt einen festen Kern der „Szene“ der seit Jahren aktiv ist, jedoch hat es durch die ganzen Auadifferenzierungen (Metal-HC, Emo, Post-Hardcore; Newschool, Oldschool, Vegan-HC, ....) hat es ein bisschen so eine Art Grüppchenbildung gegeben. Erfreulich ist, dass es auch an aktivem Nachwuchs nicht fehlt und somit die „alt Eingesessenen“ auf Trapp gehalten werden. Insgesamt kann man sagen, dass es zumindest hier im Südosten ein wirklich aktive und relativ grosse Szene gibt, davon schwärmen auch viele Bands und Tourbooker.
War es immer schon leicht für euch als Hardcoreband im Osten Fuß zu fassen?
Am Anfang war es natürlich schwer wie bei jeder Band, kein Demo, was verschickt werden konnte, etc. Zum anderen gab es so die Tendenz, wenn kein USA hinter den Bands stand, war sie nur halb so gut. Zum Glück hatte sich das schnell erledigt und die Clubs waren bestrebt zu internationalen Bands immer lokale Bands zu buchen bzw. auch Konzerte zu veranstalten, wo nur deutsche Bands spielten. Wir haben dann auch jede Möglichkeit genutzt zu spielen und sind auch relativ gut rumgekommen. Mittlerweile haben wir rund 150 Konzerte gespielt. Die Hälfte davon bestimmt im Osten.
Wie steht ihr der Straight Edge Szene gegenüber?
Bei uns in der Band selbst ist keiner SXE, wir haben einen Veganer und einen Vegetarier. Wir beurteilen Menschen auch nicht danach, was sie essen und trinken. Natürlich haben wir großen Respekt vor den Leuten die das SXE-Ding konsequent durchziehen, nur sollte die Toleranz gegenüber anderen erhalten bleiben, z.B. in dem Sinne das jeder auf einer HC-Show sein Bier in Ruhe trinken ohne angemacht zu werden und sich niemand über jemand lustig macht, der wissen will ob beispielsweise das verkaufte Essen vegan ist. Viele unserer „Helden“ waren und sind STRAIGHT EDGE und dass verleugnen wir auch nicht.
Wovon handeln in der Regel eure Texte?
Unsere Lyrics beschäftigen sich mit der Hardcore-Szene, Punks & Skins, den Menschenrechten und dem Kampf gegen Faschismus und Rassismus. Die Texte sind einfach und kurz. Dabei geht es nicht darum Parolen zu verbreiten und plakativ irgendwelche Sachen in den Vordergrund zu stellen, sondern persönlich Erlebtes zu verarbeiten. Wir wollen verstanden werden und die viele Leute anregen persönlich aktiv zu werden.
Pläne für die Zukunft?
Na was schon. Groß und berühmt werden, Amerika und Japan .... O.k. ein Joke. Wichtig ist uns, noch möglichst viele mit dem Fieber Hardcore anzustecken. Und wir hoffen nicht müde zu werden, um noch Hunderte von Konzerte zu spielen, egal ob 10 Leute oder 150 vor der Bühne stehen.
Danke für das Interview!
Interview mit The 4 Sivits am 26.02.2003 geschrieben von Robert

Quelle: mainstage.de
 


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